Barbara Stamm: "Nicht nachlassen in humanitären Hilfen für Rumänien!"
Seit Jahren setzt sich Barbara Stamm, 1.Vizepräsidentin des Bayerischen Landtags, mit ganz persönlichem Engagement und von Herzen kommender Nächstenliebe der humanitären Hilfe für Rumänien ein.
„Wir konnten im Rahmen der bayerischen Rumänienhilfe in den vergangenen 17 Jahren sehr viel tun,“ bilanziert Barbara Stamm, die sich als Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für die Kinderhilfe Rumänien einsetzt und ergänzt: „Wir waren in Kinderheimen tätig, konnten in der Medikamentenversorgung hilfreiche Dinge tun oder etwa Modelleinrichtungen für Behinderte aufbauen. Dabei gehen wir immer von dem Grundsatz aus: ´Förderung, Teilhabe und Integration´.“
Bedauerlicherweise hat im Laufe der Jahre, die allgemeine Spendenbereitschaft nachgelassen, aber auch die Haushaltsmittel des Bayerischen Staates wurden drastisch gekürzt. Angesichts dieser Entwicklung sah sich die Bayerische Kinderhilfe Rumänien gezwungen, ihre bislang breit angelegten Aufgabenbereiche einzuschränken. Nun konzentriert man sich auf zwei Schwerpunktprojekte: Alleinerziehende Mütter mit Kindern sowie die Förderung von Behinderteneinrichtungen. „Alle Aktivitäten, die wir in die Projekte investieren, sind als ´Hilfe zur Selbsthilfe´ angelegt,“ betont Frau Stamm, die sich als Vorsitzende des Kuratoriums der Bayerischen Kinderhilfe Rumänien immer wieder über den Fortschritt der Projekte auch direkt vor Ort persönlich informiert. Besonders betroffen zeigt sich Frau Stamm von der Tatsache, dass 25 bis 30 Prozent der Kinder in Kinderheimen von Aids betroffen sind. „Gerade für diese unschuldigen Kinder benötigen wir dringender denn je Spenden“, betont die Vorsitzende.
Frau Barbara Stamm wird bei ihrem Engagement im Rahmen der bayerischen Rumänienhilfe von einem sehr effektiv arbeitendem 12- bis 15-köpfigen Team unterstützt. „Alle arbeiten ehrenamtlich, von der Journalistin über den Architekten bis hin zu Pädagogen und Ärzten“, erläutert sie. Insbesondere verweist Frau Stamm auf die uneigennützige Arbeit von Prof. Dr. Wolfgang Schramm, Vorsitzender des Vereins. Er widmet sich der medizinischen Betreuung vor allem von so genannten Bluterkindern.
HintergrundDer Bayerische Landtag legte mit Beschluss vom 5. Juli 1990 ein Hilfsprogramm auf, mit dem Ziel, medizinische und humanitäre Hilfe zu leisten, vor allem aber, die Lebensbedingungen jener Heimkinder zu verbessern, die der rumänische Staat als nicht förderfähig ausgesondert hatte. Den Auftrag diesen Beschluss umzusetzen erhielt die damalige Sozialstaatssekretärin Barbara Stamm, die diese Aufgabe auch heute noch als Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für die Rumänienhilfe wahrnimmt.
Derzeit laufen in Rumänien neben einer Vielzahl von kleineren Maßnahmen folgende Großprojekte der Bayerischen Rumänienhilfe:
"Mutter-Kind-Projekt" in Iasi
Gemeinsam mit dem Rathaus der Stadt Iasi, der nach Bukarest größten Stadt Rumäniens im Nordosten des Landes in der Region Moldau, wird ein Projekt für junge, allein erziehende Mütter mit ihren Kindern durchgeführt. Hierzu wurde eine gemeinsame Stiftung HECUBA gegründet. Während ihrer ausbildungs- oder berufsbedingten Abwesenheit werden die Kinder in der stiftungseigenen Kindergrippe bzw. im Kindergarten von besonders ausgebildetem Personal betreut. Dazu erfolgt eine Anleitung und Lebensberatung der Mütter durch das Fachpersonal der Stiftung mit dem Ziel der Vorbereitung und Gewinnung der Eigenständigkeit.
Für Familien in Deutschland besteht die Möglichkeit für junge Mütter aus diesem Projekt Patenschaften, 260 Euro pro Jahr, zu übernehmen. Dieses Geld ist für den täglichen Unterhalt des Kindes bestimmt und soll zumindest die existenziellen Nöte der Mütter abmildern.
Durch dieses Projekt wurde bereits in über 400 Fällen verhindert, dass allein erziehende Mütter ihre Kinder in Waisenheime und zur Adoption abgeben.
In Erweiterung der Hilfen entsteht derzeit in Iasi in enger Zusammenarbeit mit dem Rathaus ein Mutter-Kind-Schutzhaus. Hier sollen Kinder und Frauen intensiv betreut werden, die in akuten sozialen Notlagen sind und denen Obdachlosigkeit und/oder Gewalt droht oder die bereits ohne festen Wohnsitz sind. Sie sollen bis zu eineinhalb Jahren in der Einrichtung bleiben können. Sie werden alle je nach Bedarf pädagogisch und psychologisch begleitet. Ziel ist auch hier die Vorbereitung auf die Eigenständigkeit. Hierzu zählen etwa innere Stabilität, Eingliederung in einen Schul-, Studenten- oder Arbeitsalltag, Bewältigung der häuslichen Pflichten und vor allem ein gesunder Umgang mit den Kindern. Im Kinderschutzhaus sollen alle erst einmal Sicherheit, Ruhe und sich selbst finden.
Weitere Projekte sind das Pilotprojekt Pastraveni. In dieser Einrichtung, die seit 1990 unterstützt wird, werden 180 schwer- und schwerstbehinderte Kinder und Jugendliche betreut. Darüber hinaus erfolgte der Aufbau einer Fachschule für Heilerziehung 2001 und Altenpflege 2005 in Hermannstadt sowie einer Fachschule für Heilerziehung 2005 in Iasi.
Das Bayerische Sozialministerium und das Rumänische Arbeitsministerium haben mit der Diakonie Neuendettelsau die Stiftung „Bavaraia-Romania für soziale Assistenz in Rumänien“ gegründet, als Plattform nach rumänischem Recht für die verschiedenen Projekte und besonders als Betreiber der Fachschulen. Als Partner für die Stiftung wurde der „Förderverein Bavaraia-Romania für soziale Assistenz in Rumänien“ e.V. mit Sitz in München gegründet.
Zudem versorgt das Katholische Krankenhaus in Barticesti den ländlichen Bereich in einem Umkreis von ca. 50 km. Es ist ein ambulantes Krankenhaus der Katholischen Kirche, Diözese Iasi. Die Finanzierung erfolgt über die Rumänische Krankenkasse und über Spenden.
Außerdem entstand in Busiasch im Banat aus der Privatinitiative eines Professorenehepaares an der Universitätsklinik aus Temeschburg ein Zentrum für Kinder mit Diabetes und der Bluterkrankheit. In diesem in Rumänien einzigartigen Therapiezentrum lernen die Kinder mit ihren Erkrankungen umzugehen und zu leben, sie erlernen den Umgang mit Insulin und richtige Ernährung, sie erlernen krankengymnastische Übungen die ihre Beschwerden lindern. Und sie werden mit den lebensnotwenigen Blutgerinnungsfaktoren versorgt. Dieses Zentrum ist auf unsere Hilfe dringend angewiesen.
Die Bayerische Rumänienhilfe bitte um Spenden auf das Spendenkonto Nummer: 24 444 bei der Bayerischen Landesbank BLZ 700 500 00.
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