exposing the dark side of adoption
Register Log in

Persönliche Erklärung von Eva M. Hofer:

public

Betreff:[indienadoption] persönliche Erklärung von Frau Hofer

PersönlicheErklärung von Eva M. Hofer
Es handelt sich um eine persönliche Stellungnahme von Frau Hofer und nicht um die des Vorstands.

Der Vorstand


Persönliche Erklärung von Eva M. Hofer:

Ich habe bereits im November alle Ämter und Funktionen Innerhalb ICCO e.V. niedergelegt und die Verantwortung abgegeben, um Schaden von ICCO e.V.  abzuwenden.


Liebe Eltern, Bewerber, ICCO-Freunde

ICCO e.V. wurde gegründet, weil ich meine Erfahrungen an zukünftige Eltern weitergeben wollte, weil viele Kinder zur vollen und harmonischen Entfaltung ihrer Persönlichkeiten in Familien und umgeben von Glück, Liebe und Verständnis aufwachsen sollen, weil wir ein wenig dazu betragen wollten.

Der Adoptionsvermittlungsstelle des ICCO e.V. wurde die Zulassung für die Vermittlung von Kindern entzogen. Sämtliche Vermittlungsakten, nach Heimatstaaten und den Familiennamen der Adoptiveltern geordnet, sind der Gemeinsamen Zentralen Adoptionsstelle zu übergeben.

Dieser Entzug erfolgte, nachdem wir über 1200 Kinder in Familien erfolgreich vermittelt und glücklich gemacht haben.

Durch die 14 Adoptionen meiner Kinder erlangte ich einen hohen Bekanntheitsgrad, der vom Süden bis zum Norden reichte. Unzählige Menschen riefen bei mir an, um zu erfragen, welchen Weg ich gegangen war, fragten nach meinen Erfahrungen. Gerne und bereitwillig gab ich immer Auskunft. Viele Menschen nutzten diese Informationen – zum Wohle vieler Kinder. Je öfter mein Name, besonders bei den Behörden, genannt wurde, desto mehr stieß ich auf Misstrauen bei diesen. Ein Jugendamt in Bayern sah darin einen Verstoß gegen das Adoptionsvermittlungsgesetz und erstattete Anzeige, die später zum Leidwesen der Beamtin eingestellt wurde. Um meine Informationen zum Wohle der vielen elternlosen Kinder und der kinderlosen Paare weitergeben zu dürfen, gründete ich mit Hilfe eines engagierten Juristen ICCO e.V.

Die Gründung erfolgte, um Kindern zu helfen und für Kinder Eltern zu finden. Ich wollte, dass wir anders mit den Bewerbern umgehen, als die Jugendämter. Diese hatten kaum Kinder zu vermitteln, haben aber die Bewerber mit der Standardbegründung abgelehnt, sie seien mit Mitte 30 bereits zu alt um Eltern zu werden.

Ein mutiger Leiter eines Landesjugendamtes erteilte trotz der unzähligen Beschwerdebriefe, die bei ihm eingingen, die Gestattung zur Adoptionsvermittlung. In den ersten Monaten waren wir nur damit beschäftigt, böse und vorwurfsvolle Briefe der Jugendämter zu beantworten, Stellungnahmen an unser Landesjugendamt zu schicken, in denen wir uns rechtfertigten. Herr XXXXX, Leiter der GZA Hamburg rief bei mir zu Hause an, erzählte mir von den bösen, neidvollen Kollegen und meinte, mit der Adoptionsvermittlung hätte ich eine heilige Kuh angefasst.

Da ich aus acht verschieden Ländern dieser Erde meine Kinder adoptiert hatte, wurde binnen kurzer Zeit ICCO e.V. die größte Adoptionsvermittlungsstelle in Deutschland, die Mitarbeiter der Jugendämter lernten, viele widerwillig, mit der unbequemen Vermittlungsstelle des ICCO e.V. zu leben.

Aus dem engagierten Rechtsanwalt wurde mein Lebensgefährte. Zu dieser Zeit lebte ich schon längere Zeit von meinem Ehemann getrennt. Unsere Ehe zerbrach nach dem Tode unserer Tochter. Wir adoptierten Elena aus Rumänien. Sie verstarb in der ersten Nacht in unserem Hause. Ich zerbrach fast an ihrem Tod. Schuldgefühle und Trauer nahmen mir lange Zeit die Freude am Leben. Nur mühsam fand ich aus diesem dunklen Loch heraus. Leider blieb meine Ehe auf der Strecke. Ich empfand es als großes Glück, trotz meiner vielen Kinder nochmals einen Lebensgefährten gefunden zu haben. Wir entschlossen uns, zusammenzuziehen.

Ich rief den Leiter der GZA Hamburg an und fragte ihn, ob etwas dagegen sprechen würde, den Vereinssitz nach Hamburg zu verlegen. Es sagte mir seine Hilfe zu. Wir suchten ein kleines Büro und eine dazugehörige Wohnung für Einzel- und Gruppengespräche unweit unserer Wohnung und gründeten eine Niederlassung in Hamburg. Wir stellten immer weitere Mitarbeiterinnen ein und hatten große Freude an unserer Arbeit.

Bei der GZA Hamburg hatten wir inzwischen den Antrag auf Anerkennung als Auslandsvermittlung gestellt. Bei einem Treffen der Jugendämter, Landesjugendämter, freien Träger, BZAA und Familienministerium nahm Herr XXXXX in der Pause mich und Herrn Hoffmann zur Seite und sagte zu uns beiden vertrauensvoll, wir sollten nach der Pause vor seinen Kollegen auf hohem Niveau jammern, damit diese sehen würden, wie „schwer“ er es mit uns hätte. Die Kollegen würden bei ihm anrufen und ihn bedrängen ICCO e.V. nicht die neue Anerkennung als Auslandsvermittlung zu erteilen. Die hätten von nichts eine Ahnung, würden nach Telefonaten mit mir frustriert am Sachreibtisch sitzen, seien eben typische Sozialarbeiter. Er sei ja anders und würde uns auch die Anerkennung geben, aber wir sollten ordentlich schimpfen und jammern, in der großen Runde, was wir leider auch taten. Herr XXXXX sagte noch zu mir, dass die Adoptionsszene eine Mafia sei. Ich fragte nochmals nach, ob er die in Deutschland meinte. Er bejahte und fragte Herrn Hoffmann, ob ich tatsächlich so naiv sei und dies nicht wüsste.

Schließlich bekamen wir am 16. Mai 2003 die Anerkennung von der GZA Hamburg.

Herr XXXXX rief mich immer wieder an und erzählte mir, was es neues in der Adoptionsszene gab. Es entstand ein fast freundschaftliches Verhältnis.      

Vietnam war zu dieser Zeit unser stärkstes Adoptionsland. Die meisten Kinder wurden von ICCO e.V. aus diesem Land vermittelt. ICCO e.V. unterstützte eine Vielzahl von Projekten in diesem Land und genoss ein hohes Ansehen. Leiter der Kinderheime und der Ministerien wurden nach Deutschland eingeladen um sich vom Wohlergehen der vermittelten Kinder zu überzeugen. Die ausländischen Delegationen wohnten den Bewerberseminaren bei und waren über die Inhalte sehr erfreut. Zum Leidwesen der Jugendämter legte man inzwischen bei den dortigen Behörden mehr Wert auf einen Sozialbericht des ICCO e.V. als auf den der Behörden. ICCO e.V. wurde ein ernstzunehmender Konkurrent zu den Behörden. ICCO e.V. erstellte im Gegensatz zu den meisten freien Trägern selbst die Sozialberichte, die auch in allen Ländern anerkannt wurden. Dies bedeutete Unabhängigkeit von den Jugendämtern. Ehepaare mussten nicht mehr jahrelang auf den Sozialbericht vom Jugendamt warten, dieser wurde jetzt in angemessener Zeit von den Sozialarbeiterinnen der Adoptionsvermittlungsstelle des ICCO e.V. erstellt. SozialarbeiterInnen der Jugendämter konnten es kaum ertragen, dass ihre Meinung „nur“ zugrunde gelegt, aber nicht unbedingt ausschlaggebend war. ICCO e.V. blieb sich immer treu. Die Sozialarbeiterinnen, der Vorstand und ich nahmen für unsere Bewerber den immer wieder neuen Kampf mit den Behörden zum Wohle der Kinder und Familien auf.

Die vietnamesischen Behördenvertreter informierten bereits Anfang 2002 dem ICCO e.V. darüber, dass zum Wohle der zu vermittelnden Kinder mit allen Ländern ein bilaterales Abkommen abgeschlossen werden soll. Man bat uns, unsere Ministerien zu informieren, damit es zu keinem Adoptionsstop kommt. Wir taten, wie uns geheißen uns stießen auf taube Ohren. Das Familienministerium sagte mir, dass sie keine bilateralen Abkommen schließen würden. Ich rief bei der BZAA an. Dort sagte uns Herr XXXXX, dass er nicht zuständig sei und so wenig Ahnung wie eine Sozialarbeitstudentin im ersten Semester habe. Wir ließen nicht locker, schrieben Briefe an das Familienministerium, z.Hd. Herrn XXXXX, und bekamen keine Antwort.

In den Bewerberseminaren wurden wir gefragt, ob es zu einem Abkommen zwischen Deutschland und Vietnam kommen würde. Wir konnten darauf keine Antwort geben. Die Bewerber fragten uns, wer Antwort geben kann. Wir sagten, dass das Familienministerium zuständig sei. Viele Bewerber riefen daraufhin naturgemäß beim Ministerium an. Dort war man sauer auf ICCO e.V., denn durch die Anrufer hatte man dort mehr Arbeit.

Zahlreiche Vietnaminteressenten riefen bei uns an, um sich nach dem Stand des Abkommens zu erkundigen. Um nicht den ganzen Tag diese Fragen beantworten zu müssen schrieben wir auf unsere Internetseite, dass sich diese Interessenten doch bitte an das Familienministerium, Herrn XXXXX, wenden sollen. In den Seminaren erörterten adoptionswillige Paare, ob Unterschriftssammlungen eventuell hilfreich sein könnten. Es waren alles völlig legitime Mittel, zu denen wir und die Bewerber griffen, aber Herr XXXXX und weitere Personen des Familienministeriums nahmen uns diese Initiativen sehr übel. ICCO e.V. war schon immer unbequem, aber nun wurden wir auch noch lästig.

Als wir zu einer Tagung von CARA nach Indien eingeladen wurden, trafen wir dort Herrn XXXXX und Herrn XXXXX von der BZAA. Wir kamen ins Gespräch und ich trug wieder mein Anliegen vor, doch das Abkommen zwischen Deutschland und der Sozialistischen Republik Vietnam zu unterstützen. Herr XXXXX verneinte kategorisch, während XXXXX zu ihm aufmunternd sagte, dass sie sich doch darum kümmern könnten. Endlich fand unser Anliegen ein wenig Gehör und die Verhandlungen mit Vietnam wurden aufgenommen.

Bei den gemeinsamen Treffen mit den Behörden und den freien Trägern wurde sehr deutlich, dass man dieses „ICCO-Abkommen“ nicht gerne abschließen möchte, aber durch die Vielzahl der interessierten Bundesbürger nicht mehr anders konnte.

Herr XXXXX würdigte uns bei diesen Treffen keines Blickes, während die anderen wenigstens aus Höflichkeit sich zu einem „guten Tag“ durchringen konnten.

Wir erkundigten uns in Vietnam nach dem Stand der Dinge, dort war man erfreut, dass sich endlich in Deutschland etwas regte. Die vietnamesische Seite war offen für einen Abschluss, aber die deutsche Seite fand Gründe, die einem Abschluss entgegenstanden. Frau XXXXX vom Familienministerium sagte, dass der Vertragsentwurf vorhanden sei, aber die vietnamesische Seite auf einen Staatsvertrag beharrte. Ich fragte, ob ich diesen Entwurf bekommen könnte, er wurde mir verwehrt. Ich bekam ihn von Frau XXXXX, der Mitbegründerin der Adoptionsvermittlungsstelle AdA zugeschickt. Ich äußerte mich darüber im Forum. Schon bekamen wir ein Schreiben vom Ministerium, dass ich diesen Vertrag „an mich gebracht“ hätte. Ich möchte einwenden, dass er nicht „top secret“ war.

Herr Hoffmann und ich wurden vom Justizministerium in Hanoi zu einer internationalen Tagung eingeladen. Natürlich kam das Gespräch auch auf den von den Vietnamesen verlangten Staatsvertrag. Herr XXXXX sagte, dass es nicht stimmen würde, dass sie nicht auf einen Staatsvertrag beharren würden. Hatten sie doch in jüngster Zeit mit Belgien einen Vertrag auf der Regierungsebene geschlossen. Er fragte mich, warum meiner Meinung nach von vietnamesischer Seite mit Deutschland auf einen Staatsvertrag beharrt werden sollte. Ich sagte ihm, dass dies die Auskunft des Familienministeriums sei. Er unterbrach die Tagung und holte eine Kopie des belgischen Vertrages, den ich „meinem“ Ministerium übergeben sollte. Es sagte, dass man mir in Deutschland nicht die Wahrheit sagen würde. Die vietnamesischen Behörden waren inzwischen auch leicht ärgerlich, dass es zu keinem Vertrag kam. Wir übergaben in Deutschland die Kopie des belgischen Vertrages unseren Behörden in der Hoffnung, dass man sich daran ein Beispiel nehmen würde. Diese Hoffnung erwies sich als falsch.

Eine vietnamesische Delegation befand sich auf dem Weg nach Europa, darunter auch Herr XXXXX, Herrn XXXXX Vertreter.

Frau XXXXX von AdA rief mich an, gab mir seine Handynummer und fragte, ob ich an seinem Besuch interessiert wäre. Natürlich war ich das und rief ihn an. Er war inzwischen in Italien und nahm die Einladung nach Deutschland gerne an. Er und seine Delegation waren sehr interessiert, vor allen Dingen die ehemals kranken Kinder, die ich zur Krankenbehandlung nach Deutschland geholt hatte, die inzwischen Eltern gefunden hatten, zu sehen. Wir freuten uns sehr über diese Zusage. Ich rief, wie bei anderen ausländischen Delegationen, beim Familienministerium, Frau XXXXX, an und bat darum, die Delegation zu begrüßen. Frau XXXXX lehnte dies mit der Begründung, dass in der nächsten Woche eine Ressortbesprechung stattfinden würde und sie diesem Ergebnis nicht vorgreifen wolle, ab. Ich schrieb einen Brief mit dieser Bitte an Frau XXXXX, die aus Krankheitsgründen absagte. Ich rief beim Bundeskanzleramt an. Dort sagte mir die Dame, dass die Vietnamesen nicht so einfach nach Deutschland kommen könnten und hier mit einem Empfang rechnen könnten. So unkonventionell ginge das nicht. Daraufhin konnte ich mir leider nicht verkneifen zu sagen, dass ich dachte, hier an der richtigen Adresse zu sein. Hatte der Bundeskanzler uns doch gezeigt, wie unkonventionell man adoptieren könne. Daraufhin wurde das Gespräch beendet. Eine Dame, die sich ebenfalls für diesen Vertrag einsetzte, sagte mir, dass Frau XXXXX zu der Bitte, die Delegation zu empfangen, gesagt hätte, dass man „nicht nach Frau Hofers Pfeife tanzen würde“. Frau XXXXX von AdA sagte mir total entsetzt, dass Herr XXXXX zu ihr gesagt hätte, warum sie sich so sehr für Vietnam einsetzen würde, russische Mütter hätten auch schöne Kinder.

Die Delegation kam, Eltern und Kinder wurden eingeladen und ein guter Bericht über die Arbeitsweise des ICCO e.V. verfasst. Man war sehr erstaunt, dass so hohe Behördenvertreter so unkonventionell ICCO e.V. besucht hatten. Was hatte ICCO e.V. versprochen, welche Empfänge wurden zugesagt, das waren die Fragen, die bei den Behörden gestellt wurden. Die auswärtigen Belange wären berührt. ICCO e.V. wurde die Anerkennung zur Vermittlung aus dem Heimatsaat Vietnam entzogen. So einfach entledigte man sich einer lästigen Vermittlungsstelle.

Es gibt inzwischen noch immer keinen Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Sozialistischen Republik Vietnam. Die deutsche Seite sagt, nicht zu uns, Vietnam würde auf einen Staatsvertrag beharren, XXXXX vom Justizministerium in Hanoi sagt, dass dies nicht stimmt. Aber ich darf nach Auffassung der deutschen Behörden nichts davon wissen, weil sonst die außenpolitischen Belange berührt sind.

Als ich während einer meiner Vietnam-Aufenthalte beim Sozialministeriums war, riet man mir, nach Kambodscha zu fliegen. Dort wäre es wichtig, eine gute Vermittlungsstelle bei den Adoptionen zwischenzuschalten. Durch gemeinsame Tagungen beider Länder war über dieses Problem anscheinend gesprochen worden. Also flog ich nach Kambodscha und traf mich mit der Leiterin des Adoptionsbüros, mit ihrem Vorgesetzten und mit dem Familienminister. Ich beantragte die Zulassung als NGO in Kambodscha und bekam von kambodschanischer Seite die Genehmigung, ein Büro zu errichten. Man freute sich auf die zukünftige Arbeit mit ICCO e.V..

Zahlreiche Adoptionen aus Kambodscha waren bis zu diesem Zeitpunkt über deutsche Jugendämter und Landesjugendämter gelaufen. Diese Mitarbeiter waren niemals in Kambodscha gewesen, hatten von Land und Leuten so gut wie keine Ahnung, konnten nicht sichergehen, wie die Kinder in die Heime kamen, auf welcher Basis die Freigabeerklärung zur Adoption erfolgte. Das Kölner Landesjugendamt wurde von Bewerbern als Experte bezeichnet. Das Landesjugendamt Rheinland-Pfalz ebenso. Die Sozialarbeiterinnen des ICCO e.V. waren bereit, für längere Zeit nach Kambodscha zu reisen, um an der Struktur zur Adoptionsvermittlung zu helfen. Wir wollten DNA-Teste der Kinder und der abgebenden Mütter einholen um sicherzustellen, dass hier keine „Unregelmäßigkeiten“ geschehen. Die Sozialarbeiterinnen wollten die abgebenden Mütter über die Wirkung einer Adoption aufklären. Patenschaften wurden eingerichtet, um diese Kinder, die eine Chance hatten, bei ihren Herkunftsmüttern zu verbleiben, zu unterstützen.

ICCO e.V. stellte den Antrag bei der GZA Hamburg für die Adoptionsvermittlung aus Kambodscha. Diverse Unterlagen mussten eingereicht werden und von Herrn XXXXX an seine Kollegen und Kolleginnen der verschiedenen Landesjugendämter geschickt werden. Ich reichte Herrn XXXXX meine Kostenaufstellung für Kambodscha ein. Herr XXXXX meinte, verschiedene Positionen müsste man für seine Kollegen verändern. Er zeigte mir und schrieb auch selbst bei der einen Position etwas mehr und bei der anderen Position etwas weniger auf. Die Unterlagen wurden verschickt und die Landesjugendämter schrieen auf. An einem Freitag rief Herr XXXXX in unserem Büro an und sagte zu Frau XXXXX, er wolle mich sprechen. Sie sagte ihm, dass ich nicht im Büro sei, ob sie mir etwas ausrichten solle. Er verneinte und meinte recht fröhlich, er wolle mich selbst glücklich machen. Sie erreichte mich, ich kam ins Büro und rief Herrn XXXXX sofort zurück. Frau XXXXX und Frau XXXXX standen grinsend neben dem Telefon und wollten hören, was mich wohl glücklich machen könnte. Herr XXXXX sagte, dass er den Zulassungsbescheid fast fertig hätte und ich mit der Vermittlung aus Kambodscha beginnen könnte. Ich fragte ihn, ob wir am selben Tag noch die Bewerber anrufen dürften oder warten sollten, bis wir von ihm den schriftlichen Bescheid hätten. Er war entrüstet und sagte, dass ich selbstverständlich sofort an die Bewerber diese Information weitergeben dürfte und diese mit dem sammeln der Adoptionsunterlagen beginnen könnten. Schließlich hätte ich sein Wort und er sei nun mal der Leiter der GZA Hamburg. Ich bedankte mich und er fragte, ob er mich nun glücklich gemacht hätte. Das hatte er in der Tat. Nicht nur mich, sondern auch meine Kolleginnen und über 30 Bewerberpaare! Am darauffolgenden Montag schrieben wir auf unserer Homepage, dass wir die besondere Zulassung für den Heimatstaat Kambodscha erhalten haben. Prompt rief ein Mitarbeiter der BZAA an und forderte mich auf, diese Mitteilung wieder von unserer Homepage zu entfernen, da er noch keine Mitteilung hätte, Herr XXXXX ihm etwas anderes gesagt hätte. Wir entfernten diese Mitteilung wieder. Als wir zu einem späteren Zeitpunkt Akteneinsicht erhielten waren wir entsetzt über die Korrespondenz zwischen den Jugendämtern, Landesjugendämtern, den Ministerien, dem auswärtigen Amt und der BZAA. Alle hatten daran gebastelt, dass wir die Zulassung nicht erhielten. Herr XXXXX von der BZAA schrieb u.a. an Herrn XXXXX: das hatten wir doch anders besprochen... .

Herr XXXXX kam in unser Büro und erklärte Herrn Hoffmann und mir, dass es Probleme gäbe und er uns den Bescheid, der fertig auf seinem Schreibtisch liegen würde, nicht geben könne. Das auswärtige Amt hätte geschrieben, dass die „auswärtigen Belange“ der Bundesregierung durch diesen Bescheid berührt wären. Wir sollten doch unseren Antrag zurücknehmen, wir sollten neu begründen, dann würde er uns die Zulassung wieder geben. Er erzählte, dass er große Probleme beim Amt habe und nicht wissen würde, ob er am morgigen Tag noch Leiter der GZA wäre oder zur Müllabfuhr versetzt werden würde. Aber, das versicherte er, das Letzte, das er während seiner Amtszeit machen würde, wäre noch, uns den Zulassungsbescheid zu schicken. Anmerken möchte ich, dass seine Vorgesetzte zu einem späteren Zeitpunkt sagte, dass sie nichts von einer eventuellen Versetzung des Herrn XXXXX wüsste. Soviel zu seiner Glaubwürdigkeit.

Herr Hoffmann und ich gingen ihm auf den Leim. Wir nahmen den Antrag zurück. Er bestritt, uns jemals diesen gegeben zu haben und argumentierte: wie kann man eine Zulassung bekommen haben und einen Antrag zurücknehmen? Wir haben Eidesstattliche Versicherungen von zwei Fachkräften, dass er uns am Telefon sagte, dass wir mit der Vermittlung aus Kambodscha beginnen dürfen. Aber er behielt recht! Ich übergab ihm Kindervorschläge aus Kambodscha, die wir nicht an wartende Eltern vermitteln durften, da die Gefahr des Kinderhandels in Kambodscha plötzlich, als ICCO e.V. den Antrag auf Adoptionsvermittlung stellte, zu groß war. Als ich in Kambodscha, war erfuhr ich, dass einige dieser Kinder durch Landesjugendämter und durch das Jugendamt Gummersbach vermittelt wurden. Und all das, obwohl doch die außenpolitische Belange berührt waren, Kinderhandel in Kambodscha stattfinden sollte. Unterstützen nun etwa die deutschen Jugend- und Landesjugendämter den Kinderhandel? Sie bekamen keine Anzeige, sie machten weiter. Auf einem gemeinsamen Treffen der Ministerien, Jugendämter, Landesjugendämter, der BZAA und der freien Träger verkündeten die Behörden, dass sie keine Adoptionen aus Kambodscha mehr durchgeführt hätten. Da ich aber gerade aus Kambodscha kam ,wusste ich es besser und sagte, dass dies nicht stimmen würde. Herr XXXXX vom Landschaftsverband Westfalen Lippe sagte, ich solle nicht so um die Sache herumreden, sondern Ross und Reiter nennen, was ich dann auch tat. Ich benannte das Jugendamt und das vermittelte Kind. Daraufhin war die Empörung der Behördenvertreter groß. Nicht etwa, dass trotzdem Vermittlungen stattgefunden hatten, nein, dass ich diese Information hatte, die ich gar nicht haben hätte dürfen. Der Zeuge war schuld! Ich war wieder der Störfaktor, ich zerstörte wieder die Harmonie.

Nachdem ich von meiner Kambodschareise zurückkam bat ich die inzwischen ungeduldigen Kambodschabewerber zu einem Gespräch ins Büro. Ich sagte ihnen, dass von unserer Seite alles, was uns möglich ist, vorgeschlagen wurde, sauber und transparent aus Kambodscha zu vermitteln, dass aber die außenpolitischen Belange berührt seien und Herr XXXXX uns die Vermittlung aus Kambodscha im Augenblick nicht erlauben könnte. Ein Bewerber fragte, ob er selbst mit Herrn XXXXX sprechen könne. Ich gab ihm die Telefonnummer und er rief ihn an und vereinbarte sofort einen Termin mit ihm. Die anderen Bewerber hatten auch Fragen und schlossen sich dem Bewerber an. Sie gingen zur Behörde. Das war die Kriegserklärung für Herrn XXXXX. Er sagte mir, dass er mir diese „Spontandemonstration“, die als solche von den Bewerbern nicht gedacht wurde, nicht verzeihen würde. Er vereinbarte mit den Bewerbern einen Termin in unserem Büro, kam, stellte ein großes Mikrofon und einen Kassettenrecorder auf den Tisch uns sagte, dass in diesem Büro alles mitgeschnitten werden müsste. Er führte sich in unserem Hause polemisch auf, alles entbehrte jediglicher Sachlichkeit, die Bewerber schüttelten nur dien Kopf. Ich schrieb zu einem späteren Zeitpunkt einen Brief an die GZA Hamburg, entschuldigte mich bei Herrn XXXXX für den „Überfall“ der Bewerber, aber diese Entschuldigung wurde nicht angenommen. Wir bekamen von ihm und seinen Mitarbeiterinnen die Macht der Behörde immer mehr zu spüren. Wegen jeder Kleinigkeit mussten wir uns seitenlang rechtfertigen, die Kolleginnen hatten alle Hände voll zu tun, seine Post zu beantworten.

Wir hatten ein Ehepaar, das inzwischen ein Kind aus Südafrika adoptierte. Die frühere Arbeitgeberin war sauer auf die Bewerberin, rief bei uns und der GZA Hamburg an und teilte mit, dass diese Bewerberin keine gute Mutter sein würde. Sofort bestellten wir das Ehepaar ins Büro und baten um Aufklärung des Sachverhalts. Die Fachkräfte konnten sich davon überzeugen, dass es hier um Verleumdung ging. Die GZA Hamburg verlangte die Akte dieser Bewerber, die wir nicht herausgaben. Wir waren der Meinung, dass unsere Bewerber ein Recht darauf haben, speziell in einem solchen Fall, von uns geschützt zu werden. Böse Briefe bekamen wir aus diesem Grunde von der GZA Hamburg. Wir boten an, die Akte in unseren Räumen einzusehen. Daraufhin bekamen wir einen Brief von Herrn XXXXX, in dem er drohte, von § 4 Abs. 4, Satz 2,2, alternativ AdVermiG Gebrauch zu machen. Nachdem unser Anwalt dann an Herrn XXXXX geschrieben hatte, wurde unser Angebot, die Akte in unseren Räumlichkeiten einzusehen, angenommen. Frau XXXXX von der GZA Hamburg kam mit Frau XXXXX zu uns. Es war kein Fachgespräch, schilderten unsere Fachkräfte, sondern ein aggressives Warum und Weshalb. An dem Fall schienen die Damen gar nicht weiter interessiert zu sein, es ging ihnen allgemein um das Bewerberverfahren des ICCO e.V.. Sie versuchten uns ein Fehlverhalten nachzuweisen. Inzwischen hat das Ehepaar über uns ein kleines Mädchen aus Südafrika vermittelt bekommen und sind gute Eltern. Wäre es nach Frau XXXXX von der GZA Hamburg gegangen, hätte dieses Ehepaar aufgrund einer Denunziation kein Kind bekommen. ICCO e.V. behielt sich hier das Recht vor, selbst zu überprüfen und zu entscheiden, wie auch in diversen anderen Fällen. Wenn wir uns nicht an die Empfehlungen der Landesjugendämter hielten, und einem Ehepaar Mitte 40 ein Kleinkind vermittelten, wurden wir zur Rechenschaft gezogen. Wir wiesen darauf hin, dass es sich um Empfehlungen und nicht um ein Gesetz handelt, aber trotzdem kamen Beschwerden von Jugendämtern, weil wir „so alten“ Ehepaaren Kinder vermittelten.

Sämtliche Mitarbeiterinnen des ICCO e.V. arbeiteten unter diesen erschwerten Bedingungen weiter.

ICCO e.V. plante am 4. März 2005 mit Eltern und ausländischen Kooperationspartnern die Ankunft des 1000sten Kindes zu feiern. Wir luden auch Herrn XXXXX dazu ein, der diese Einladung an einen Referendar, der ein Praktikum bei der GZA absolvierte, weitergab. Dies war ein Affront gegen uns.

Als die Gäste eintrafen klingelte unser Telefon und das Finanzamt teilte uns mit, dass eine Betriebsprüfung anstand. Wie wir aus der Akteneinsicht ersehen konnten hatte Herr XXXXX wenige Tage zuvor den Sachbearbeiter des Finanzamtes gefragt, ob bei ICCO e.V. schon einmal eine Betriebsprüfung stattgefunden habe!!! Herr XXXXX verlangte  von uns schon zuvor, dass wir das Finanzamt von der Schweigepflicht entbinden. Wir lehnten dies ab. Immer mehr bekamen wir die Macht der Behörde zu spüren.

Am 19. Mai 2005 stürmten sechs Mitarbeiter des LKA unsere Büroräume. Anonyme Anzeige wegen Veruntreuung und Steuerhinterziehung. Nun hatte Herr XXXXX durch das LKA endlich die Akteneinsicht, die er gerne wollte. Als „Fachmann“ vertraut man dort seinem subtilen Rat und seiner Meinung und die nächste Durchsuchung mit der nächsten Anzeige kam. Diesmal mit dem Titel: Kinderhandel!

ICCO e.V. nutzt, wie auch ein anderer freier Träger, die Logistik der amerikanischen Agentur Amrex. Diese Organisation vermittelt keine Kinder, sondern stellt ausschließlich die Logistik, d.h. Fahrer und Dolmetscher. Russland ist ein großes Land. Unsere Bewerber landen in Moskau, werden in ein Hotel gebracht und es wird dafür gesorgt, dass sie in die verschiedenen, entlegenen Oblate weiterfliegen. Dort werden sie wieder vom Flughafen abgeholt und die ganze Zeit betreut. Herr XXXXX unterstützt die Beamten des LKA, die Adoptionsvermittlung als zwielichtig bezeichneten, in der Annahme, dass dies Kinderhandel ist. Amrex arbeitet mit einer Organisation in Österreich, mit einem weiteren deutschen freien Träger und mit Organisationen in unseren Nachbarländern zusammen. Nur bei ICCO e.V. ist es Kinderhandel!

Zu diesem beruflichen Stress kam auch noch privater Kummer:
Meine Scheidung. Mein Ehemann konnte nicht verwinden, dass ich ihn verlassen hatte. Er stellte Anträge bei Gericht, die Kinder wurden vorgeladen, mussten sich entscheiden, bei wem sie leben wollten. Er schrieb Science Fiction-Bücher über mich und versuchte, mein Ansehen, wo immer er konnte, in den Schmutz zu ziehen. Ich wurde sehr krank, eine Notoperation war die Folge, von der ich mich, auch Dank meiner Kolleginnen wieder erholte. Die Scheidung kam, Sorgerechtsstreit folgte. Ich hatte an allen Fronten zu kämpfen.

Im Januar 2005 sah es so aus als wäre meine damals 11jährige Tochter vom Auto tödlich überfahren worden. Als ich mich von diesem Schock erholt hatte bekam ich einen Anruf aus Vietnam. Der Vater meines damaligen Au Pairs war verstorben und bereits beerdigt. Die Familie bat mich, dem Mädchen nichts zu sagen. Die Schwester meines Au Pairs sagte dem Mädchen, dass der Vater schwer krank sei. Mein Au Pair Lan machte sich schreckliche Sorgen und weinte. Ich nahm sie in den Arm und sagte ihr, dass der Vater verstorben sei. Sie warf sich auf den Boden, klammerte sich an den Beinen von  Herrn Hoffmann fest, rannte auf die Straße und wollte sich vor ein Taxi stürzen, wollte aus dem 5. Stock springen, griff nach dem Messerpflock, schrie „ich tot, ich tot“, griff nach dem großen Fleischermesser, das ich ihr geistesgegenwärtig aus der Hand schlug. Schließlich weinte sie in meinen Armen. Da sie so ausrastete bekam ich Zweifel, ob ich sie überhaupt noch mit den Kindern alleine lassen konnte. Ich sagte ihr, dass ich für die Vorbereitung und Ticket 1-2 Wochen brauchen würde, dann könne sie nach Vietnam fliegen. Am nächsten Tag war sie weg, ich machte mir Sorgen. Wie sich im Nachhinein herausstellte rief ihre Schwester an. Sie sagte, das Lan sofort nach Vietnam kommen solle, da sie ihre Unterschrift für den Hausverkauf (Erbe des Vaters) bräuchten. Sie riet Lan, zur Polizei zu laufen und zu sagen, ich hätte sie gehauen. Eine nicht wohlgesonnene Nachbarin half Lan dabei. Ich bekam ein Verfahren wegen Körperverletzung, Veruntreuung von Lohn und Gehalt und Körperverletzung. Ich kaufte Lan ein Ticket, gab ihr ihr Geld und sie flog nach Vietnam zurück. Sie rief mich an, erzählte mir, dass ihr das alles leid tun würde und wenn ich ihr 5000 Euro schicken würde, würde sie auch alles wieder zurücknehmen. Ich schickte ihr nichts. Sie sagte, dass der Polizist ihr gesagt hätte, er würde dafür sorgen, dass sie noch mehr Geld von mir bekommen würde. Als der Polizist mit Hilfe einer Übersetzerin in Vietnam anrief und nochmals wollte, dass sie ihre ursprüngliche Aussage bestätigt, bekam sie angst und schrieb, dass sie in Deutschland die Unwahrheit gesagt hat. Sonderbarerweise fand sich dieses Schreiben bei Akteneinsicht nicht in der Akte. Ich bekam eine weitere Anzeige wegen Schwarzarbeit und einen Beschluss von der LVA über 27.000 Euro, die ich nachzahlen müsste, wie das Au Pair bei mir – errechnete -60(!) Stunden in der Woche gearbeitet hätte. Alles wurde eingestellt.

Meine Tochter, die ich im Alter von 7 Jahren in den Slums in Vietnam mit einem künstlichen Darmausgang vorgefunden und mit viel Liebe und Mühe großgezogen hatte bereitete mir den nächsten Ärger: Ich kontrollierte meine Kontoauszüge und hatte am Monatsersten kein Geld auf dem Konto. Ich fand vier oder fünf Abhebungen über jeweils 505 Euro, die nicht von mir waren. Die Bänder bei der Bank würden gesichtet und es war meine Tochter. Sie hatte im Laufe eines Jahres 5500 Euro abgehoben. Ich fragte sie, warum sie das getan hat. Sie sagte u.a. wenn ich sie hauen würde, würde sie wie das Au Pair zur Polizei gehen, dann würde ich Ärger bekommen. Ich habe sie und sie zeigte mich an. Ich bekam einen Strafbefehl über 9000 Euro.

Herr XXXXX nahm diese Vorfälle für den Vietnamentzug zu Hilfe. Er schrieb in den Beschluss, dass in den vergangenen Monaten eine Reihe von staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahren gegen mich eingeleitet wurden. In drei der Verfahren würden sich die Handlungen, die Gegenstand der Ermittlungen seien, gegen vietnamesische bzw. ehemalige vietnamesische Staatsangehörige richten. Herr XXXXX nutzte sein Position, um bei der Polizei Auskünfte zu erhalten. Meine Anwältin las die Briefe von Herrn XXXXX an die Polizei und meinte, dass dieser Mann mir nicht besonders wohlgesonnen sei. Dieser Mann, der alles versucht, mir das Wasser abzugraben, hat über das Dasein von ICCO e.V. zu entscheiden. Er hat Rückendeckung von den Ministerien und von der BZAA. Allen bin ich auf den Füßen gestanden, alle haben ein Interesse daran, dass ICCO e.V. stirbt.

Die Pechsträhne nahm ihren Lauf.

Am 29. Juni nachmittags rief mich unser Verwaltungsrechtler an. Er bekam den Beschluss über den Widerruf der Anerkennung als Auslandsvermittlungsstelle.

Wir haben uns unbeliebt gemacht, haben für die Kinder und unsere Bewerber gekämpft und verloren. Ich möchte noch zwei Beispiele bringen:
Wir vermittelten auch an Bewerber, die bereits leibliche Kinder hatten, Kinder aus Haiti. Das haitianische Gesetz besagt, dass dies nur mit einer Ausnahmegenehmigung möglich ist. Jahrelang vermittelten wir ohne Probleme Kinder an solche Bewerber, bis ein neuer Mitarbeiter bei der Visaabteilung Probleme machte. Das Auswärtige Amt meinte hier einen Verstoß zu erkennen und es wurde, ich glaube 7 Kindern das Visum verwehrt. Die Eltern waren bereits in Haiti und konnten mit ihren adoptierten Kindern das land nicht verlassen. Herr Hoffmann und ich setzten ein Schreiben auf und drohten damit an, die Bundesrepublik zu verklagen. Die Visen wurden erteilt, aber wir hatten uns damit keine Freunde gemacht.

In Nepal mussten Adoptiveltern ein bis zwei Wochen auf die Erteilung des Visas für ihre Kinder warten. Ich fragte nach, warum dies so lange dauern würde. Ich bekam zur Antwort, dass in jedem Fall eine sogenannte Terroristenanfrage erfolgen müsste. Ich gab zu bedenken, dass es sich meist um Babys und Kleinkinder handelt. Ich bekam zur Antwort, dass man ja bei irgend einem Alter anfangen müsste. Eine Adoptivvater, der auch Journalist ist, fand diese Bestimmung lächerlich, er fragte beim auswärtigen Amt nach, ob dies der Wahrheit entspräche. Natürlich war das nicht wahr, sofort wurde diese Bestimmung aufgehoben und die Visen sofort erteilt. Auch hier machte ich mir nicht unbedingt Freunde.

Der Kampf hat nun ein Ende gefunden. Ich kann nicht mehr.

Ihre Eva Maria Hofer

2006 Jul 5