ANTARA Newsletter 3

ANTARA Forschungsverein für Bildung und Unternehmertum 

Michael Fembek




November 2008
Liebe Freunde von ANTARA,

ist die tiefste Finanzkrise der letzten 75 Jahre eine gute Zeit für Philanthropie, wohltätige Stiftungen und verantwortungsvolle Unternehmensstrategien? Meine persönliche Erfahrung für ANTARA Solutions der letzten Monat ist: Ja. Wer seine Aufgabe (heißt: seine Projekte und seine Ziele) gefunden hat und davon überzeugt ist, lässt nicht alles liegen und stehen, wenn die Zeiten schlechter werden. Und Werte und Ethik in der Wirtschaft wurden schon lange nicht so intensiv diskutiert wie jetzt.

TOP-GEWINN über Nachhaltigkeit und CSR ist erschienen

In diesen Tagen ist eine eigene 100seitige Ausgabe des TOP-GEWINN, des Abonnenten-Magazins des GEWINN, erschienen, die sich ausschließlich mit den Themen Nachhaltige Geldanlage, CSR – Unternehmen mit Verantwortung, ökologischen Bauen & Wohnen sowie nachhaltiger Tourismus befasst. Es gibt - aus meiner klarerweise subjektiven Sicht – den besten Überblick darüber, was sich national und international derzeit zu all den genannten Themen tut.
Den Leitartikel dazu habe ich auch auf die ANTARA-Homepage gestellt:
http://www.antara-foundation.org/html/index.aspx?page_url=News&news1_Detail=0
 

Wer die Ausgabe des TOP-GEWINN kostenlos zugesandt bekommen will, schicke mir einfach ein formloses Email mit Zustelladresse.

„Zeitbombe Social Orphans“: Studie über moldawische NGOs fertig

Fertig geworden ist in diesen Tagen auch die Studie über jener NGOs in Moldau, die sich mit Kinderhilfe und Ausbildung befassen. Nachdem wir im August an drei Tagen 14 Organisationen im Land besucht haben, konnten wir uns ein sehr gutes Bild machen, abgerundet durch Interviews mit der Unterrichtsministerin und der stellvertrenden Unterrichtsministerin von Moldau.

Ich war auch eingeladen, die Studie bei einer Tagung des Komensky-Fonds in Esztergom (Ungarn) am 25. September zu präsentieren, der von der Erste Stiftung und Caritas Österreich gegründet wurde.
Die Ergebnisse der Studie waren teilweise erschreckend, weil die Probleme des Landes riesig sind und kuzrfristig keine allgemeine Verbesserung zu erwarten ist. Andererseits haben wir eine Reihe von hervorragend arbeitenden Organisationen kennen gelernt, die punktuell Hoffnung für die Zukunft machen.

Eine der wichtigsten Erkenntnisse der Studien: dem ärmsten Land Europas, gespalten durch den Transnistrien-Konfilkt, an dem der Aufschwung der meisten anderen CEE-Staaten so gut wie vorüber ging, tickt mit den „Social Orphans“ eine wahre Zeitbombe, und damit auch für ganz Europa: Bis zu einer Millionen Moldawier hat das Land verlassen, um im Ausland zu arbeiten. Und geschätzte 250.000 bis 300.000 Kinder wachsen deswegen heute ohne ihre Eltern auf. Eine genauere Beschreibung dieses Problems finden Sie im Vorwort zur Studie, die Sie hier lesen können. 

Gemeinsam mit der Erste Stiftung und anderen Organisationen arbeiten wir an Konzepten, wie man diesem Problem begegnen kann. Die Unterrichtsministerin Moldaus hat großes Interesse an Kooperation gezeigt, speziell wenn es um die Verbesserung der Berufsbildung geht, die wohl ein entscheidener Schlüssel zur Lösung vieler Probleme Moldaus ist.

19.000 Euro für Behindertenprojekt in Bosnien von SMN Investment Services

Am 25. September veranstaltete die SMN Investment Services ein Charity-Golfturnier im Golfclub Schönborn. SMN spendete anlässlich des Turniers 15.000 Euro für das Behindertenprojekt SUNCE in Bosnien, und die Gäste spendeten über die Tombola weitere 4.000 Euro (www.smn.at). Für SUNCE erarbeiten wir ein Ausbildungsprojekt, um die engagierte Selbsthilfegruppe von betroffenen Eltern im ehemaligen Kriegsgebiet Derventa in allem zu schulen, was notwendig ist, damit Eltern und Kinder zu einem menschenwürdigen Leben kommen. Von Kinderpsychologie und Logopädie bis zu Marketing und Schaffung von Einnahmequellen über Behindertenwerkstätten nach österreichischem und internationalem Vorbild.

Das gesamte Projekt, in dem österreichische und internationale Experten aus verschiedensten Gebieten nach Bosnien fahren werden, und das bosnische Führungsteam von SUNCE auch zur Schulung nach Österreich kommen wird, kostet rund 70.000 bis 80.000 Euro. Wir führen derzeit viel Gespräche zur Finanzierung des restlichen Anteils, und hoffen, damit im ersten Quartal 2009 loslegen zu können.
Eine Beschreibung des Projektes finden Sie hier.


 EVPA

Ende September nahm ich an der Jahrestagung der EVPA (European Venture Philanthropy Association, www.evpaconferences.eu) teil, dem aktivsten europäischen Netzwerk von Philanthropen und gemeinnützigen Stiftungen, wo ANTARA Solutions Mitglied. Ich konnte dabei auch so etwas wie eine „Österreicher-Delegation“ leiten. Österreich ist – wie bei vielen verwandten Themen – ein weißer Fleck auf den Landkarten. Aus dem gegenseitigen Kennen lernen und Erfahrungsaustausch wird 2009 aller Voraussicht nach einiges entstehen können. Wir haben eine Reihe von Aktivitäten in Angriff genommen.

Herzliche Grüße

Michael Fembek