Ungarn: Aufregung um Baby-Adoption durch einen Transsexuellen

Konservative Kreise in Ungarn wollen die rechtmäßige Adoption einen Babys durch den bekannten ungarischen Fernsehmoderator und Travesti-Sänger Terry Black bekämpfen. Dafür soll nach dem Willen des Ungarische Christdemokratischen Verbandes auch das Adoptionsgesetz geändert werden. Während psychiatrische Gutachten Terry Black die Voraussetzungen für die Kindererziehung bestätigen und Experten die Adoption als gesetzeskonform bezeichnen, soll der kleine Philip Daniel dem transsexuellen Vater dennoch wieder entzogen werden. Black - alias Karoly Racz - drohte, "mit dem Auto in das Parlament zu düsen", wolle ihm jemand den kleinen Daniel wegnehmen. Er werde das Baby nicht hergeben. Die Adoption war durch die Vormundschaftsbehörde des 14. Budapester Stadtbezirks genehmigt worden.

Neben Vorurteilen spielt bei der Aufregung um die Adoption auch eine Rolle, dass in Ungarn hunderte von kinderlosen Ehepaaren auf zur Adoption freigegebene Kinder warten. Nach Aussage des ungarischen Ministers für Soziales und Familie soll bei einer Überprüfung des Adoptionsverfahren die finanzielle Lage von Terry Black beleuchtet werden. (jz)