exposing the dark side of adoption
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E-group: Tesfaye Patenkinder

public

Autor:
Bärbel
Datum Uhrzeit:
12.12.2008 11:12
Liebe Katharina, lieber Thomas,

nur soviel dazu - auch ich möchte niemanden verdammen aber für gewisse Dinge erwarte ich schon dass Verantwortung übernommen wird.

Zum Thema Waisenhaus in Äthiopien - für die betroffenen Kinder konnten Verwandte gefunden werden die sie de facto als Pflegekinder aufnehmen. Die Kinder sind bereits im Familienverband und Tesfaye hat die NGO Lizenz bereits erweitert um diese Kinder ins Patenschaftsprojekt aufnhemen zu können. Derzeit ist eine Übergangsphase die von 2 engagierten Adoptivvätern überbrückt wird aber ab 1.1.2009 sind diese Kinder Tesfaye Patenkinder.

Um es kurz zu machen - es geht in diesem ganzen Prozess nicht darum vergangenes zu beweinen sondern darum für ALLE Beteiligten tragbare Lösungen zu schaffen!

Ja und da müssen wir offensichtlich alle ran (ehrenamtlich-arbeitsmässig oder an die Geldbörsen oder sogar an Ersprates) - und das gilt sowohl für uns aber auch für die Fembeks. Und das dieser Prozess weh tut (allen Beteiligten) ist auch nicht von der Hand zu weisen.

LG
B

> Liebe Adoptiveltern,
> ich möchte mich Johannes Turnher anschließen und an euch
> appellieren einen versöhnlichen Kurs einzuschlagen.
>
> Die Familie Fembek hat hohe Risken auf sich genommen, sie
> haben sich sehr weit hinausgelehnt. Sie haben ohne echte
> Rückendeckung des österreichischen Staates ihre Aktivitäten
> gesetzt. Ja man könnte sagen, sie haben sehr unvernünftig
> gehandelt. Und – ja – sie haben sich vielleicht auch
> verspekuliert.
>
> NutznießerInnen dieses Handelns sind aber jedenfalls wir
> Adoptivfamilien, die wir nun unsere Kinder haben. Was
> passiert, wenn diesbezügliche Aktivitäten, aus welchen
> Gründen auch immer, eingestellt werden, sehen wir derzeit.
> Dutzende Familien, die vielfältigste Ressourcen hätten, mit
> (weiteren) Kindern zu leben, erhalten diese Chance nicht
> mehr – oder müssten nun einen Gutteil der Risken und Mühen
> einer Adoptionsanbahnung selbst übernehmen. Die auf
> Adoption wartenden Kinder können nicht frei wählen, sie
> können nur hinnehmen, was mit ihnen passiert.
>
> Es scheint mir sehr fraglich, ob gerade wir die Richtigen
> sind, jetzt den Zeigefinger zu erheben, um auf jene
> Fahrlässigkeit hinzuweisen, oder sie gar anzuprangern.
> Die eingeforderte Trennung von Emotionalem und
> Geschäftlichem ist wohl deshalb so schwer möglich, da wir
> einfach keine Geschäfte im herkömmlichen Sinne mit Family
> for You gemacht haben, auch wenn wir selbstverständlich für
> ihre Dienste bezahlt haben (warum auch nicht?). Sollte es
> für einzelne von uns immer noch eine schmerzliche Erfahrung
> sein, solche Dienste in Anspruch genommen haben zu müssen,
> um zu einem „eigenen“ Kind zu kommen, sind die Fembeks
> sicherlich nicht die richtige Adresse um jenen in
> Aggression umgeschlagenen Schmerz auszulassen.
>
> Niemand muss den Fembeks ewig dankbar sein, aber sie jetzt
> für ihre “Dummheit“ oder „Unredlichkeit“, die aus uns
> glückliche Familien gemacht hat, zu schelten oder gar zu
> klagen, halte ich für keine sehr verdienstvolle Tat. Diese
> Vorgänge gehören – meinem Verständnis nach – genau wie die
> Informationen, die wir über unsere Kinder und ihre Herkunft
> haben und wie auch die Zeit, in der wir auf sie gewartet
> haben, zu der Geschichte, die wir ihnen einmal erzählen
> werden, wenn es um die Frage geht, wie sie zu uns kamen.
> Auch in diesem Zusammenhang scheint es mir wichtig den
> Personen, die man sehenden Auges dazu ausgewählt hat, eine
> ganz zentrale Rolle in diesem unser Leben verändernden
> Prozess zu spielen, mit einer entsprechenden Haltung zu
> begegnen.
>
> Und vielleicht gelingt es uns ja auch unser Augenmerk auf
> diesen Satz aus Frau Fembeks erster Stellungnahme zu
> richten: „…die Schließungskosten des Waisenhauses in
> Äthiopien wie auch das Hilfsprojekt in Moldawien.“ Ohne
> über die Hintergründe informiert zu sein, habe ich den
> Eindruck, dass es in diesem Geschehen Menschen gibt, die
> wesentlich schlimmer betroffen sind als wir, die wir etwas
> Geld verlieren und uns fortan um die PPB selber kümmern
> müssen…
>
> Mit lieben Grüßen
> Katharina und Thomas Stephenson
>

2008 Dec 12