exposing the dark side of adoption
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Stopp für Adoption

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Auslandsadoption: Bei Vermittlungen aus Äthiopien waren gefälschte Dokumente im Spiel - die TT berichtete. Nun wurden Adoptionen aus diesem Land gestoppt.

INNSBRUCK - Nach zwei Fällen in Niederösterreich, in denen Kinder als vermeintliche Waisen vermittelt wurden, sind nun Adoptionen aus Äthiopien in Österreich gestoppt worden.

Wer aus Staaten Kinder adoptiert, die nicht für seriöse Regelungen sorgen können, „hat keine Garantie, dass alles Rechtens ist", sagt Marion Zeillinger vom Verein „Eltern für Kinder", der Infos rund um die Adoption bietet, Adoptionskurse veranstaltet, aber nicht vermittelt.

In den vergangenen zwei Jahren wurden allein nach Tirol 25 Kinder aus Äthiopien vermittelt - über die Vereine „Family for you" (FFY) und „Bridge to Ethiopia". „

Der Stopp ist sicher so lange aufrecht, bis alle offenen Fragen geklärt sind. Viele Familien haben schon recherchiert", so Zeillinger. Auch wenn FFY „viel aufgebaut hat, ist man zu naiv gewesen.

Man hätte mehr kontrollieren müssen, was aber auf diese Entfernung schwer ist", meint Zeillinger. Daher sollten Eltern, die sicher gehen wollen, „nur Kinder aus Länder adoptieren, die die Haager Konvention unterzeichnet haben".

Kinderhandel

Und: „In Ländern mit viel Korruption kann Adoption schnell zum Kinderhandel werden. Stellen Sie sich vor, in einem Land leben in den Waisenheimen 80 Prozent Buben und 20 Prozent Mädchen. Will man unbedingt ein Mädchen, versuchen die Heime eines zu finden - mit allen Mitteln, denn die Finanzierung des Heimes hängt meist davon ab."

Rund die Hälfte der Auslandsadoptionen ist laut Zeillinger illegal, „aber möglich - mit Tricks, die ich nicht in den Medien nennen will". Die neue Justizministerin Claudia Bandion-Ortner hat bereits ein neues Auslandsadoptions-Gesetz vorgenommen - ein Entwurf liegt vor. (wa)

tt.com
2009 Jan 24